Der Weißstorch (Ciconia ciconia)
Kennzeichen
Ca. 100 – 120 cm groß, im Durchschnitt 3.500 g schwer, Flügelspannweite bis zu 2 m; Männchen und Weibchen kaum voneinander zu unterscheiden, Männchen meist größer und kräftiger als das Weibchen; Schnabel und Beine leuchtend rot, Gefieder weiß mit schwarzen Handschwingen.
Stimme
Charakteristisch ist das Klappern. Es klingt zu den verschiedenen Anlässen unterschiedlich: anders bei der Begrüßung, bei der Paarung oder bei der Abwehr von Feinden.
Nest
Brütet auf Hausdächern, Bäumen, Masten und Felsen. Nest bis zu 2 m Durchmesser, 4 m hoch und 2 t schwer.
Gelege
2 – 7, meist jedoch 3 – 4 Eier.
Brutzeit/Brutdauer
Anfang April bis Mitte Juni, rund 32 Tage.
Entwicklungszeit
Nestlingszeit etwa 55 – 60 Tage, nach 7 Wochen haben die Jungstörche die Größe ihrer Eltern erreicht. Nach drei Wochen beträgt die Gewichtszunahme 150 – 200 Gramm pro Tag, erfordert 3-fache Nahrungsmenge. Nach gut 2 Monaten ist der Jungstorch flügge. Im Alter von 3 Monaten trennen sich die Jungen von den Elterntieren.
Nahrung
Mäuse, Maulwürfe, Froschlurche, Eidechsen, Schlangen, Fische, Insekten (z.B. Käfer, Libellen, Heuschrecken), Regenwürmer, in seltenen Fällen Eier und Junge von Bodenbrütern, auch Aas.
Lebensraum
Offene Landschaft, Feuchtgrünland, Flussniederungen und -auen mit periodischen Überschwemmungen, extensiv genutzte Wiesen und Weiden.
Verbreitung
Europa und Nordafrika. Überwinterung in Afrika und Spanien.
Bestandsentwicklung
Starker Bestandsrückgang seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland: 1934 noch über 9.000, 1958 nur noch etwa 4.800 Brutpaare, Tiefpunkt 1988 mit weniger als 3.000 Brutpaaren, im Kreis Minden-Lübbecke 3 Brutpaare. Seit Anfang der 1990er Jahre wieder Bestandszunahme. Derzeit relativ stabiler Bestand. Im Kreis Minden-Lübbecke 57 Brutpaare (2015).
Weltbestand
Ca. 230.000 Paare